Gerhard Höwler

Gerhard Höwler erzählt

Das Interview wurde am 04.05.2006 aufgezeichnet.

Früher gab es von den Gehöften viele Fußwege und Radwege, so z.B. beim Spindelberg (bei Steuers) . Es ging dort hinten lang nach Nassenheide. Damals ist er, Herr Höwler, heimlich mit Fredi Hinz und noch anderen Jungen wie Karl Hering, die dann schon etwas älter waren, nach Nassenheide mitgegangen, um dort Kino zu sehen. In Pampow durfte er nicht, weil er erst 13 Jahre alt war und keinen Einlaß bekam. Das mit Nassenheide durfte dann aber Lehrer Wolter nicht herausbekommen, der verteilte sonst in der Schule Hiebe dafür.

In Nassenheide war ein Arbeitslager für Mädchen und dort wurde dann Kino gezeigt. Das war so um 1943/44.

Es gab früher auch einen Fahrradladen im Hause Harting. Den hatten 2 Gollnows. Diese wohnten neben Herta Becker, heute Haus von Familie Holzkämper.

Paul Kastner hatte einen kleinen Laden mit Kosmetika dort wo Kastners heute wohnen. Das ging bis er dann Anfang der 50er Jahre beim Pflanzenschutz anfing.

Auch brannte es oft im Dorf so z.B. bei Luckows (heute Christian Steinhöfel) oder bei Duchows (heute Steuer), bei Fritz de Sombre und anderen.

In Richtung Thursee, kurz davor links war früher der Priesterberg. Warum der so hieß, weiß er nicht. Vielleicht stand da mal ein Glockenturm oder etwas ähnliches. Heute stehen dort nur noch Tannen.

Der Weg, der bei Werner Berndt vorbeiführt, war früher der Weg nach Stolzenburg. Diesen Weg gingen auch die Leute, wenn es zur Kirche ging. Daher hat er auch den Namen Kirchensteg oder Kirchenstieg.

Früher war bei Jakoby ein Saal angebaut. Die Linde, die heute bei Goetsch steht, gehörte früher zum Grundstück Jakoby, eine Mauer war die Grenze.

Im Saal war auch Theater, Tanz und Kino. Hinterm Saal war der Stall, wo heute das Wohnhaus Stoll ist. Zu dem Grundstück gehörte ein großer Schuppen oder auch Scheune, der stand etwa 4 m vor der heutigen Traktorenhalle. Dort war Vergnügen, z.B. Schützenfest usw.. Der Schuppen wurde dann für solche Zwecke genutzt und ringsum war der Festplatz.

Die alte Dorfstraße wurde 1888/89 gebaut. Das weiß er aus Erzählungen von seinem Vater.

Die Schule brannte ca. 1910 ab und war damals dort, wo heute Gerald Wienke wohnt. Sie gehörte damals schon dem Arbeiter Albert Wienke, der das Grundstück von der Gemeinde kaufte. Unterricht war hierin bis 1900. Die neue Schule wurde 1898 erbaut, da die alte nicht mehr genügte. Das Haus ist also auch schon über 100 Jahre alt.

Zwischen dem Haus von Uwe Höwler und Anneliese Beyer stand früher noch ein Wohnhaus, weiß er noch von seinem Vater.

Wachtmeister Endrichkeit hat auch Personen, die spät abends noch unterwegs waren, also während der Sperrstunde nach 20.00 Uhr, im Feuerwehrhaus (Spritzenhaus) eingesperrt. Das war in den Kriegsjahren.

Höwler sein Haus gehörte früher Otto Wienke. Der hatte eine Bäckerei und immer einen Knecht und eine Magd. Otto Wienke war Großvater von Anni Schulz, geb. Bröcker, deren Vater war auch Bäcker. Otto Fensch (Grünhofer Weg) und Kurt Dannemann waren dort angestellt.

Später hat Frau Küther dort gewohnt und Milch ausgegeben. Die Milch wurde abgemessen aus der großen Kanne und in kleine gefüllt. Man mußte aufpassen, daß unterwegs nichts verschüttet wurde.

Die Eierannahme hatte Frau Elfriede Nack, später dann Frau E. Köppen. Vorher in den 50er Jahren machte das Frau Laabes. Das war dort, wo jetzt Hans Vormelker wohnt.

Im Krieg wurden in Pampow Seidenraupen gezüchtet. Die Raupen wurden im Klassenzimmer, was heute die Bauernstube ist, gehalten und mit Blättern des Maulbeerbaumes gefüttert. Die Sträucher standen zwischen Haus Greinert und Haus Hering. Dort war auch der Schulgarten angelegt, genau vor dem Haus Hering (früher Berndt) zur Straße hin. Das war im Jahre 1937. Vorher stand dort eine Scheune, die Kirchenscheune. In dieser wurden Gänse gehalten, die ringsum Weide hatten. Das Gebäude fiel dann irgendwann zusammen und der Schulgarten entstand.

Im Krieg waren hier im Dorf verschiedene Zwangsarbeiter meistens Polen, die bei den Bauern halfen und dort auch untergebracht waren. Es gab auch Serben, die aber unter Aufsicht standen und auch beim Schlafen unter Bewachung waren. Das waren alles jüngere Leute.

Mohammedaner waren auch hier. Das waren wieder ältere Leute, die kein Schweinefleisch aßen, nur Rindfleisch.

Etwa 5 – 10 m hinter Latzel ihrem Stall hat Günter Herzfeld früher, während des Krieges ca. 1942/43, einen Luftschutzbunker gehabt. Beim Buddeln hat er dort einen alten Menschenschädel gefunden. Früher, noch vor seiner Zeit, war dort der Friedhof.

Zwischen dem alten Haus Hasenbank und jetzt Haus Bretsch war ein Weg, der auch in alten Katasterkarten eingezeichnet ist

Das alte Haus zwischen Renn und Höwler gehörte Karl Rubbert. Helmut Stolzenburgs Mutter stammt da heraus.. Es war mit das größte Bauerngehöft im Dorf. Heute wird es oft noch als Grundstück Krüger bezeichnet.

Die alte Ruine zwischen Hardy Hinzmann und Horst Wienke war früher mal Tagelöhnerhaus.

Das ehemalige Armenhaus stand in der Nähe des Grundstückes Kastner.

Das alte Feuerwehrhäuschen stand schon vor dem Krieg. In diesem Häuschen war die Spritze drin, die von Pferden gezogen wurde. Der Turm wurde erst nach dem Krieg gebaut.

Prochnow’s ihr Haus , heute Bretsch, ist eines der ältesten Häuser im Dorf. Es war früher ein Fachwerkhaus.

Das Haus von Frau Machgna hat früher der Familie Ernst Döbler gehört. Döblers sind gestorben und haben das Haus der Kirche vermacht. Die Kirche hat dann das Stück nach Vormelkers angebaut und den Eingang dorthin verlegt. Laut Überlassungsvertrag erhielt die Kirche die Fläche von 3,6 ha am 16.7.1962. Die LPG „Roter Oktober“ bewirtschaftete das Ackerland.

Doebler war sehr schwerhörig, fast taub ist den Polizeiakten 1946 zu entnehmen. Er war Imker und Gärtner.

Am 26./27. April 1945 zogen die Russen in Pampow ein und besetzten das Dorf. Alles was laufen konnte, flüchtete rechtzeitig. Das Vieh wurde zurückgelassen. Mädchen und Frauen wurden vor den Russen versteckt, um sie vor Vergewaltigungen zu schützen. Oft war es aber nur eine Frage der Zeit, bis sie von den Russen entdeckt wurden.

Die Panzer und Autos standen die ganze Dorfstraße entlang, alles war dicht.

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