Heinz Hering

Heinz Hering erzählt

Das Interview wurde am 31.03.2006 aufgezeichnet.

Pampow gehörte zum Gut Stolzenburg und es gab zuerst nur eine Schäferei und ein Verwalterhäuschen. 7 Bauern gab es in Stolzenburg und dazu noch 10 Kossäten oder Kleinbauern genannt.

Der Jürgen Bernd von Ramin hat Bauern auspeitschen lassen und als Rache dafür hat ein Bauer Lenzen angezündet. Das wurde aber rausgefunden und der Bauer wurde auf dem Galgenberg bei Stolzenburg aufgehangen. Seine Frau wurde enthauptet. Das geschah so am Anfang des 18. Jahrhunderts, so um 1710 (muß etwas später gewesen sein, denn Jürgen Bernd von Ramin übernahm das Gut Stolzenburg 1714 als Erbe. Andere Aussagen beziehen sich auf das Jahr 1730, was wahrscheinlicher ist.)

Ob vor dem 30-jährigen Krieg (1618 – 1648 ) schon was war, weiß er nicht. Aber in diesem Krieg sind alle umgekommen und alles war wüst. Auch durch die Pest und der Gleichen wurde alles dahingerafft.

Die Bauern aus Stolzenburg wurden kurzer Hand nach Pampow umgesiedelt und auch die Kossäten (Halbbauern) mußten nach Pampow. Das war um 1730.

1810 bis 1820 wurde die Leibeigenschaft aufgehoben. Es siedelten sich dann auch Handwerker, wie Bäcker usw. an.

Seine Mutter, so Heinz Hering, stammte aus Glashütte. Sein Haus ist um die 150 Jahre alt. Es wäre dann ca. 1850 gebaut. Die ältesten Häuser stehen mit dem Giebel zur Straße, z.B. das von Renn, Hasenbank und andere. Das Dorf war zuerst um den Triftberg herum bis zu Wienke entstanden. Das Haus Eckhard steht auch mit dem Giebel zur Straße, das alte Haus von Rubbert (Krüger) auch und das von Jorgas und andere.

In Richtung Stolzenburg gab es einen Schinderberg. Das kommt vom Wort Schinder = Abdecker = Scharfrichter (Schinder = Pferd). Dieser durfte nicht im Dorf wohnen, da er einen unreinen Beruf hatte.

Früher wurde hier auch Flachs angebaut und bearbeitet und Leinen gewebt. Leinen wurde gebleicht und mußte daher immer naß sein. Dazu gab es Bleichstellen um den Teich. Auf diese Weise sind die kleinen Wiesenstücke entstanden beim Dick.

Flachs wurde auch während der Kriegszeit und einige Jahre danach noch angebaut, so steht es in der 2. Schulchronik.

Es gab früher viele Vereine im Dorf. Da war der Fahrradverein, dem Albert Luckow vorstand.

Im 1. Weltkrieg gab es den Kriegerverein. Außerdem gab es einen Gesangsverein, einen Handwerkerverein, einen Brüderverein, einen Missionarsverein.

2 Bäckereien waren im Dorf, Greinert und Bröcker. Bei Eckhards war ein Lebensmittelladen. Später war das dann ein HO-Laden.

Einige Häuser wurden neu gebaut, in den 30-er Jahren das von Herta Sy. Dort stand früher keines. Bei Kaedings wurde an Stelle des alten Hauses ein neues gebaut. Willy Much baute sich 1956/57 ein neues Haus, dort stand früher auch keines. Much war Ofensetzer, zuerst Grenzer und holte seine Eltern und Schwester aus Polen hierher. Er kam aus Hinterpommern, Stolp.

Nach 1945 wohnte, wo heute Erich Schmidt ist, der Polizist Werth. Er war der Großvater von Dr. Werth, Urologe in Pasewalk.

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